Fördermittel Papierindustrie Abwärmenutzung

Fördermittel für Abwärmenutzung in der Papierindustrie Teil 3

von | 25. Jun 2019

Das Abwärmepotenzial in Papierfabriken ist durch das aufwendige Herstellungsverfahren immens. Daher werden bereits in der Papierherstellung verschiedene Systeme der Wärmerückgewinnung eingesetzt. Dennoch bestehen weitere Potenziale, die besonders durch die Niedertemperaturbedarfe innerhalb der Papierproduktion begünstigt werden. Die Nutzung von Abwärme ist jedoch stark von den Gegebenheiten der Papierfabrik abhängig. Deshalb sind Fördermittel ein Anreiz zur effizienten Nutzung von Abwärme.

Die Förderung von Abwärmenutzung in der Papierindustrie ist für Papierfabriken besonders interessant, da viele Prozessschritte Wärme freisetzen und diese nachhaltig in den Produktionsprozess wieder integriert werden können. Die größten Abwärmepotenziale von Wärmequellen bieten sich bei Refinern, Schleifern sowie bei der Papiertrocknung und im Abwasserstrom an. Die Chancen zur Energie- und CO2-Einsparung durch Abwärmenutzung entstehen somit entlang der gesamten Produktionskette. Da die Trockenpartie der größte Energieverbraucher in der Papierherstellung ist, besteht hier folglich auch das größte Abwärmepotenzial. Die nutzbargemachte Wärme kann dem Produktionsprozess an verschiedenen Stellen wieder gewinnbringend zugeführt werden. Bei den Wärmebedarfen in der Papierherstellung, die damit gedeckt werden können, handelt es sich folgend um:

 

  • Trockenpartie (Luft) zu Sieb- und Frischwasser (Wasser)
  • Presspartie (Luft) zu Sieb- und Frischwasser (Wasser)
  • Schleiferei (Wasser) zu Sieb- und Frischwasser (Wasser)
  • Abwasser (Wasser) zu Frischwasser (Wasser)
Abwärmenutzung bei der Papierherstellung

Bild: Abwärmenutzung bei der Papierherstellung nach 1

Letztlich gibt es noch die Möglichkeit die Wärme des Abwassers zur Einspeisung in ein Fernwärmenetz zu nutzen, jedoch ist hierbei zu erwähnen, dass hinsichtlich einer Förderung nur bis zur Übergabestation gefördert werden kann.

CO2-Hochtemperatur-Wärmepumpe für Prozesse mit Hochtemperaturniveau

Die einfache Nutzung von Abwärme erfolgt in der Papierproduktion auf der Basis von Niedertemperaturniveaus. Für die Prozesse innerhalb der Herstellung sind das ideale Voraussetzungen um mittels eines Wärmetauschers die Abwärme prozessbezogen nutzbar zu machen. Darüber hinaus erlauben Wärmepumpen es, Abwärme für Prozesse nutzbar zu machen, die höhere Temperaturen erfordern. Im Bezug auf die Papierherstellung handelt es sich hierbei um den Trocknungsprozess, die Trockenpartie oder die Streichpartie. Die Herstellung von Verpackungspapieren, Grafischen Papieren, Hygienepapieren sowie Spezialpapieren bedarf unterschiedlicher Prozessanforderungen. Doch mithilfe von intelligenten Systemen und Lösungsansätzen zur Abwärmenutzung kann stets der beste Weg zur energiebezogenen und betriebswirtschaftlichen Optimierung gefunden werden.

 Abwärmenutzung und CO2-Hochtemperatur-Wärmepumpen sind förderfähig!

Das Förderprogramm „Energieeffizienz und Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien in der Wirtschaft“ bietet Unternehmen die Möglichkeit Einsparungen an Energie und CO2-Emission durch Abwärmenutzung fördern zu lassen. Dabei sind Maßnahmen zur Abwärmenutzung sowie der Einsatz einer CO2-Hochtemperatur-Wärmepumpe förderfähig. Die Zuschüsse beantragen Unternehmen über die KfW-Bank oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bei der KfW-Bank hat der Antragssteller die Möglichkeit auf einen Kredit mit Teilschulderlass (Tilgungszuschuss). Die Förderung über das BAFA stellt einen Direktzuschuss ohne Kredit zur Verfügung. Der Tilgungs- oder Investitionszuschuss ist abhängig von den energetischen und technischen Rahmenbedingungen der Maßnahme sowie der Investitionshöhe. Insgesamt werden Fördersätze von bis zu 40 % für CO2-Hochtemperatur-Wärmepumpen und Maßnahmen zur Abwärmenutzung bewilligt.

Fazit für die Energieeffizienz und Abwärmenutzung in der Papierindustrie

Obwohl der Energieverbrauch in der Papierindustrie in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist, ist das Potenzial der Energieeffizienz in der Papierindustrie noch lange nicht ausgeschöpft. Mit neuen innovativen Prozessverfahren entstehen auch neue Wege zum energieeffizienten Einsatz in der Produktion. Die stetige Weiterentwicklung der Technik ermöglichen Papierfabriken die Aufrüstung durch hocheffiziente Anlagentechniken. Abwärmenutzung ist eine Maßnahme, die unabhängig der technischen Aufrüstung die Energieverbräuche verringern kann, und gehört damit zu den attraktivsten Fördermaßnahmen für Papierfabriken. Fördermittel sind Wirtschaftstreiber und erleichtern der Papierindustrie die Reaktion auf die stetigen Veränderungen am Markt.

Quelle:
1 Papier machen – Industrielle Papierprdouktion (2005), Papier machen, Flyer Verband Deutscher Papierfabriken e.V., Bonn

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