Fördermittel für die Energieeffizienz in Druckereien Teil 1
Die Druckindustrie kämpft in einem schwierigen Marktumfeld. Digitalisierung, Wettbewerb und spezifische Nachfragen beeinflussen die Standhaftigkeit von Druckereien im Marktumfeld. Nur wer Innovationen schafft kann überleben. Aber auch hier benötigt das Gewerbe Geld. Fördermittel für Druckereien können dafür ein Ansatz sein, Innovationen anzustoßen und finanziell zu unterstützen.
Mit dem EU-Klimaziel bis 2030 die CO2-Emission nachhaltig zu senken, stellt die Bundesregierung als eine Maßnahme Fördermittel im Bereich Energieeffizienz zur Verfügung. Den Unternehmen wird somit ein finanzieller Anreiz geboten, Energie in der Wirtschaft einzusparen. Infolge des Einsatzes von Fördermitteln entstehen für Unternehmen aber auch weitere positive Effekte. Es werden mit energieeffizienten Maßnahmen nicht nur Energieverbräuche, sondern auch die Energiekosten gesenkt. Besonders in Druckereien verursachen Produktionsanlagen, wie beispielweise Druckmaschinen, hohe Energieverbräuche. Der modulare Aufbau des Förderprogramms „Energieeffizienz und Prozesswärme aus erneuerbaren Energien in der Wirtschaft“ (kurz: Energieeffizienz in der Wirtschaft) ermöglicht Unternehmen verschiedene energieeinsparende Konzepte umzusetzen oder ungenutzte Energiepotenziale in Prozesse einzubinden.
Elektrische Energie als Hauptenergieträger
In einer Befragung vom Energieinstitut der Wirtschaft ergab die Auswertung im Bereich der Druckbranche, dass eine Druckerei durchschnittlich 1,4 Mio. kWh im Jahr einsetzt. Die CO2-Emission einer Druckerei entspricht einer durchschnittlichen Menge von 410 Tonnen im Jahr. Besonders elektrische Antriebe und Raumwärme sind relevante Hauptenergieverbraucher. Weiterhin werden Druckluft, Klimaanlagen, Prozesswärme und Kühlung genannt, die jedoch gegenüber den Hauptverbrauchern nur einen geringen Teil darstellen. Angesichts des technologieoffenen Förderprogramms können für die verschiedenen Anlagentechniken durchaus rentable Einsparpotenziale erzielt werden.
Einsparpotenzial vor und während des Produktionsprozesses
Da die elektrische Energie als Hauptträger den Energieverbrauch in Druckereien immens beeinflusst, lohnt es sich im ersten Schritt die Druckmaschinen genauer zu betrachten. Insgesamt werden Einsparpotenziale gefördert, die durch Optimierung, Sanierung oder Neuanschaffung einer Anlagentechnik realisiert werden. Grundsätzlich gilt, je höher die Einsparung, desto höher kann die Förderung für das Unternehmen ausfallen. Die höchste Effizienzsteigerung wird immer noch mit dem Ersatz eines ineffizienten Gerätes erreicht. Einerseits kann die Druckmaschine als gesamte Anlagentechnik gefördert werden, als auch Anlagenelemente wie Pumpen, Ventilatoren, elektrische Antriebe und Motoren. Anderseits sind Anlagentechniken der Druckweiterverarbeitung ebenfalls förderfähig. So haben die Druckereien unterschiedliche Ansätze zur Steigerung der Energieeffizienz – vor und nach dem Druckprozess.
Fördermittel für Druckereien
Zum 01. Januar 2019 veröffentlichte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die neue Förderrichtlinie zur Steigerung der Energieeffizienz in Unternehmen. Pro Projekt können Unternehmen mit bis zu 40 % Förderung bezuschusst werden. Im Modul „Energiebezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen“ richtet sich die Förderung nach der Einsparung von CO2. So bekommen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) einen Regelsatz von 700 Euro pro eingesparte Tonne CO2. Für Nicht-KMU beläuft sich der Betrag auf 500 Euro pro eingesparte Tonne CO2. Jedoch werden diese an 30 % (Nicht-KMU) und 40 % (KMU) der förderfähigen Kosten gebunden. Die Realisierung von energiesparenden Anlagentechniken für eine Druckerei können beispielsweise sein:
Druckweiterverarbeitung
- Sammelhefter
- Zusammentragmaschinen
- Klebebinder
- Schneidemaschinen
- Falzmaschinen
Druckmaschinen
- Bogenoffset
- Bogendigitaldruck
- Rollenoffset
- Rollendigitaldruck
- Flexodruck
- Siebdruck
- Etikettendruck
- Blechdruck
Für Einzelmaßnahmen wie beispielsweise der Einsatz von effizienten Pumpen, Ventilatoren, Druckluftanlagen oder elektrischen Antrieben und Motoren kann im Modul Querschnittstechnologien mit bis zu 40 % der förderfähigen Kosten gefördert werden. Jedoch empfehlen wir den Ersatz eines ineffizienten Gerätes, denn grundsätzlich gilt: Je höher die Investition, desto höher die Förderung.
Der Förderzuschuss kann über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als direkter Zuschuss beantragt werden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet dies in Form einer Kreditvariante mit Teilschulderlass (Tilgungszuschuss) an.
ecogreen Energie als externer Fördermittel-Experte
Neue Produktionsanlagen und effiziente Produktionsprozesse können in einem Konzept für die Fördermittelbeantragung aufbereitet werden. ecogreen Energie unterstützt Sie in den Fördermitteln für Druckereien und berät Sie ganzheitlich in Ihrem Projektvorhaben. Da jede Druckerei anders ist, sollte jede Maßnahme auf Wirtschaftlichkeit im Einzelfall geprüft werden.
Noch mehr Energieeffizienz durch Abwärmenutzung
Im zweiten Schritt lohnt es sich für Druckereien die, durch die Maschinen entstehende, Abwärme zu betrachten. Denn eine Auskopplung der Wärme ist ebenfalls förderfähig. Welche Wege der Abwärmenutzung sich für Druckereien lohnen, zeigen wir Ihnen im zweiten Teil unserer Blog-Serie für Druckereien.
Bildlizenz:
© Adobe Stock – Datei: # 193259565 | Urheber: rh2010 | Titelbild
© ecogreen Energie Darstellung einer Druckmaschine
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